Rund 40 Zuhörer zählte am Donnerstagabend die fünfte Auflage der Elternschule des Stadtelternrates Limbach-Oberfrohna. In der Stadtbibliothek sprach die Chemnitzer Kitafachberaterin Ulrike Leubner gut anderthalb Stunden darüber, wie man mit Kindern Regeln regelt.
„Ich habe gerade von einer Hebamme gehört, dass man das Kind im ersten Lebensjahr ruhig verwöhnen kann. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden, doch wenn Sie einem Kind in den ersten zwölf Monaten erlaubt haben, dass es auf der Fernbedienung herumdrückt und alle das lustig finden, dann wird es die Welt nicht mehr verstehen, wenn es dies ab dem ersten Geburtstag nicht mehr darf“, so die Kitafachberaterin. Eltern würden deshalb gut damit fahren, wenn sie ab dem ersten Tag die Kinder an Regeln gewöhnen. „Dabei sollten sich die Eltern immer am Entwicklungsstand des Kindes orientieren, also schauen, was das Kind schon verstehen kann.“ Wenn die Kinder die Spielregeln des Zusammenlebens kennen, würden es alle, also Eltern, Großeltern, Erzieherinnen und Erzieher leichter haben.
In ihrem kurzweiligen Vortrag ging Ulrike Leubner deshalb auch auf die Erziehungspartnerschaft ein: „Sie sollten nie die Erziehung Ihrer Kinder einer Institution übergeben. Die Erziehung Ihrer Kinder ist Ihre ureigenste Aufgabe als Eltern. Im Sinne einer gelingenden Erziehungspartnerschaft sollten Sie aber wissen, was in den Kitas passiert, um sich einbringen und mitwirken zu können.“
Ulrike Leubner ermutigte die Eltern gleichzeitig, den Kindern mehr zuzutrauen. „Unsere Kinder sind ganz wunderbare kleine Wesen, die unheimlich viel können. Aber sie könnten noch viel mehr, nur lassen wir sie nicht. Das eine Mal fehlt die Zeit, das andere Mal sind andere Dinge wichtiger“, so die Referentin. Die Beteiligung der Kinder an den Abläufen in der Kita und in der Familie sei elementar, damit die Kinder lernen, Verantwortung zu übernehmen. Darüber hinaus trage die Partizipation der Kinder auch dazu bei, deren Selbstwertgefühl zu stärken.