Am 8. Juni trifft sich der Arbeitskreis Kita des Stadtelternrates ab 19.30 Uhr zu seiner nächsten Sitzung in der „Wunderbar“ an der Hohensteiner Straße. Dabei soll unter anderem auch darüber beraten werden, wie nach dem Ablehnung des CDU-Antrages zur Vor- und Nachbereitungszeit bei diesem Thema nach Meinung der Elternvertreter weiter vorgegangen werden soll. Bekanntlich wollte die CDU-Fraktion die Stadtverwaltung mit der Erstellung eines Konzepts zur Anerkennung der Vor- und Nachbereitungszeiten in Kindertagesstätten beauftragen. Die Mehrheit der Stadträte lehnte die Erstellung dieses Konzeptes auf der Stadtratssitzung am 8. Mai ab.
„Die Erzieherinnen und Erzieher haben neben der direkten Arbeit am Kind vielfältige Aufgaben, welche in der normalen Arbeitszeit oftmals nicht abgedeckt werden können“, wird Jürgen Zöllner, der Vorsitzende der CDU-Stadtratsfraktion auf der Homepage des CDU-Stadtverbandes Limbach-Oberfrohna zitiert. „Mit unserem Stadtratsantrag wollen wir deshalb erreichen, dass zwei Stunden Vor- und Nachbereitungszeit pro Person und Woche ab dem Haushaltsjahr 2018 für die Erzieher in Limbach-Oberfrohna anerkannt werden.“
Nach einem Bericht der „Freien Presse“ war die Mehrheit der Stadträte allerdings der Meinung, dass bei der Vor- und Nachbereitungszeit der Freistaat am Zuge sei. Die SPD-Stadträtin und Landtagsabgeordnete Iris Raether-Lordieck begründetet die Ablehnung mit den folgenden Worten: „Nach meinem Verständnis gibt die kommunale Ebene Bedarfe und Anforderungen der Landesebene vor und ist nicht Reparaturbetrieb für die Landespolitik.“ Gleichzeitig verwies sie darauf, dass die SPD bereits im Landtagswahlkampf 2014 einen landesweiten Kita-Schlüssel von 1:10 gefordert hatte. „In den Koalitionsverhandlungen konnten wir leider nur eine leichte Verbesserung 1:12 statt 1:13 durchsetzen, 1:10 wurde von der CDU auf Landesebene blockiert“, so Iris Raether-Lordieck weiter. Deutliche Worte fand auch Gerd Härtig, Fraktionschef der „Freien Wähler“ im Stadtrat von Limbach-Oberfrohna: „Seit Jahren verweigert sich die CDU in Sachsen, hier die Verantwortung zu übernehmen und versucht jetzt auf kommunaler Ebene, die finanzielle Last auf die Städte und Gemeinden abzuwälzen. Im Fall von Jan Hippold, der zur Stadtratssitzung nicht anwesend war, ist es sogar ein und dieselbe Person, die im Stadtrat Forderungen aufstellt, diese aber gleichzeitig im Landtag blockiert“, schreibt er auf der Homepage der Wählervereinigung. Der CDU-Landtagsabgeordnete und Stadtrat Jan Hippold hatte sich nach der Stadtratssitzung in einem Facebook-Posting geäußert: „Mit der Ablehnung unseres Antrags zur Anerkennung der Vor- und Nachbereitungszeiten in den Kitas in Limbach-Oberfrohna durch die anderen Stadtratsfraktionen, wurde aus meiner Sicht eine Chance vertan. Besonders interessant ist die Begründung, dass die Stadt der falsche Adressat der Forderung wäre. Wahrscheinlich habe ich da etwas verpasst; aber nach meiner Ansicht ist die Kinderbetreuung in Kitas eine kommunale Pflichtaufgabe. Und was die Überbietung der Kommunen bei der Kitapolitik betrifft, so kann ich daran nichts Schlechtes erkennen. So etwas nennt man Standortfaktor.“ Gleichzeitig versicherte er, sich auf Landesebene weiter für dieses wichtige Thema stark zu machen.
Die Sitzung des Arbeitskreises Kita in der „Wunderbar“ ist öffentlich. Interessierte Eltern sind gern gesehen.