Spätestens ab Frühjahr kommenden Jahres soll es in Limbach-Oberfrohna Lesepaten geben. Darauf haben sich die Mitglieder des Stadtelternrates auf ihrer jüngsten Sitzung verständigt. Gesucht werden jetzt engagierte Limbach-Oberfrohnaer, die sich vorstellen könnten, einmal in der Woche für etwa eine Stunde gemeinsam mit Mädchen und Jungen aus Grundschulen der Stadt aus einem Kinderbuch zu lesen.
Die Idee zu dem Projekt hatte Regina Vogel. Die Niederfrohnaerin war 40 Jahre als Grundschullehrerin aktiv, die letzten 19 Jahre vor dem Ruhestand als Schulleiterin in Niederfrohna. „Fast alles, was man wissen muss, kann man heute googeln. Wichtig ist es jedoch, dass man die Texte auch versteht und dazu muss man lesen können“, sagte die Ruheständlerin in Richtung der anwesenden Elternvertreter aus Schulen und Kitas der Stadt.
In einem nächsten Schritt soll jetzt auf die Grundschulen der Stadt zugegangen werden. „Ohne die Schulen geht es nicht“, so Regina Vogel. Ihr schwebt vor, dass Ruheständler einmal in der Woche gemeinsam mit Schülern der Klassenstufe 2 bis 4 in Räumen der Schule aus den Lieblingsbüchern der Mädchen und Jungen vorlesen. Sie weiß aus eigener Erfahrung, dass in den Schulen mitunter die Zeit fehlt, sich um Kindern zu kümmern, die Schwierigkeiten mit dem Lesen haben. Einige ihrer ehemaligen Kollegen konnte sie schon für das Projekt begeistern. Ihr ist es wichtig, dass die Lesepaten vor allem in Familien, in denen das Lesen von Büchern oder Zeitungen nicht mehr zum Alltag gehören, auch für ein Umdenken sorgen. „In der Bibliothek in Niederfrohna sagte ein Junge einmal zu mir: „Ich darf kein Buch mitnehmen.“ Als ich ihn fragte: „Warum darfst du denn kein Buch mitnehmen?“ sagt er zu mir: „Weil ich noch nicht so gut lesen kann.“ Bei den Mitgliedern des Stadtelternrates sorgte diese Aussage für Kopfschütteln. Der Stadtelternrat will sich jetzt für die Gewinnung von Lesepaten stark machen. Fragen von Interessierten beantworten wir wie immer per Mail (frage@stelli.org) oder auf Facebook.