5000 Karten hat der Stadtelternrat Chemnitz für seine zweite Postkartenaktion produzieren lassen – gut einen Monat nach dem Start sind die Karten bereits fast komplett vergriffen. Das geht aus einem heute in der „Freien Presse“ veröffentlichtem Bericht hervor. Empfänger der Karten sind die Fraktionen von SPD und CDU im Sächsischen Landtag. Eltern, die die Karten versenden, können damit klarstellen, dass sie kein Verständnis dafür haben, dass die Landesregierung für die Imagekamapge „So geht sächsisch“ Millionen in die Luft bläst, aber für die dringend notwendige deutliche Verbesserung des Personalschlüssels in den sächsischen Kitas kein Geld da ist.
Mehr als 6 Monate nach den durch den Sächsischen Landtag beschlossenen Änderungen am Kita-Gesetz ist festzustellen das die Änderungen kaum Wirkung gezeigt haben. Die Verbesserung des Betreuungsschlüssels um 0,5 im Kita-Bereich wirkt sich kaum aus. Verbesserungen im Krippen-Bereich wurden auf die Zukunft verschoben und einer Verbesserung bei den Horten ist nicht mal vorgesehen.
Die Betreuungssituation an sächsischen Kita’s weist auch 2016 eine Reihe von schwerwiegenden Defiziten auf. Die hohe Auslastung der Kindertageseinrichtungen zusammen mit den schon lange bekannten Defiziten, wie die weiterhin sehr ungünstige Fachkraft-Kind-Relation oder die Belastung der ErzieherInnen durch nicht-pädagogische Arbeiten, werfen ein schlechtes Licht auf die Betreuungssituation in den sächsischen Kindertageseinrichtungen. ErzieherInnen und Eltern haben es schwer, ohne wirkliche Rückendeckung durch die Landespolitik, den Kindern einen guten Start ins Leben zu ermöglichen.
Nach der großen Resonanz der ersten Postkartenaktion anlässlich des Gesetzgebungsverfahrens zum sächsischen Haushaltsbegleitgesetz 2015/2016 hat sich der Stadtelternrat Chemnitz entschlossen auch in diesem Jahr eine Postkartenaktion zu starten. Die Gelben Karten sollen auf die Defizite und ungeklärte Probleme in den sächsischen Kindertagesstätten aufmerksam machen.
Auf seiner Homepage hat der Stadtelternrat ergänzend zu den Forderungen der Postkarte einige zusätzliche Erläuterungen veröffentlicht. Sie sollen Interessierten die Möglichkeit geben sich tiefer mit dem Thema zu beschäftigen und sich selbst eine Meinung zu bilden.