Auf dem Weg zu einem gemeinsamen Bildungsverständnis

Der Übergang von Kita zur Schule gelingt reibungslos, wenn sich ErzieherInnen, LehrerInnen und Eltern gemeinsam richtig ins Zeug legen. Das ist ein Ergebnis eines Treffens, zudem am Montag Elternvertreter, Erzieherinnen, Vertreter von Stadt und Landkreis in der Grundschule Kändler zusammenkamen.

Die Schulleiterin, Marlies Pfeiffer, war so freundlich, die Türen ihres Hauses für die kleine Runde an Interessierten zu öffnen. In ihrem Impulsvortrag zeigte die Schulleiterin, wie unkompliziert der Übergang von der Kita „Wirbelwind“ in die Grundschule Kändler funktioniert. Besonders toll: Die Eltern werden von Kita und Schule allumfassend in den Übergang mit einbezogen.

So funktioniert der Übergang in Kändler

Jedes Jahr im August stellt die Schulleiterin in der Kita „Wirbelwind“ das Programm der Vorschule vor. Der detaillierte Plan wird den Eltern ausgehändigt, sodass diese ganz genau wissen, was an welchem Tag passieren wird. Die Lehrerin, welche die Vorschulgruppe in der Kita betreut, dokumentiert innerhalb des Vorschuljahres für jedes einzelne Kind dessen Stärken und Schwächen. Falls bis zum Beginn des Schuljahres noch etwas verbessert werden sollte, informiert sie die Eltern in Einzelgesprächen darüber. „Dabei geht es nicht darum, dass die Kinder von 20 rückwärts zählen oder schon schreiben können. Aber wir erwarten schon, dass die Kinder sich selbstständig die Schnürsenkel zubinden können“, sagte Marlies Pfeiffer.

Eltern sind mehr gefragt

Und auch wenn der Übergang von Kita zur Schule in Kändler reibungslos funktioniert, gibt es für den Stadtelternrat Limbach-Oberfrohna zwei Baustellen, die absolut inakzeptabel sind. Wie bereits das Gesundheitsamt des Landkreises hat auch Marlies Pfeiffer bestätigt, dass die motorischen Auffälligkeiten und Sprachauffälligkeiten bei den Kindern über die Jahre zugenommen haben. „Aufgrund des miserablen Personalsschlüssels in den sächsischen Kitas, der es leider mit sich bringt, dass die ErzieherInnen kaum noch Zeit für ein längeres intensives Gespräch mit den Kindern haben, müssen die Eltern mehr tun“, sagte Christian Wobst, Vorsitzender des Stadtelternrates Limbach-Oberfrohna. Seiner Einschätzung nach brauchen Kinder weder am Nachmittag noch am Abend einen Fernseher. „Was sie brauchen, sind gute Bücher und Menschen, die ihnen etwas vorlesen und die beim Lesen entstehende Fragen beantworten.“

Termin für nächstes Treffen steht fest

„Ich bedanke mich für die interessanten Ausführungen von Marlies Pfeiffer. Ziel unseres Netzwerkes ist es, zusammen mit Eltern, ErzieherInnen und LehrerInnen ein gemeinsames Verständnis von Bildung zu entwickeln“, sagte Christian Wobst. Die Veranstaltung in Kändler fand innerhalb des Programms „Qualität vor Ort“ statt. Mit Unterstützung der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung will der Stadtelternrat innerhalb eines Jahres Eltern, Erzieher und Lehrer an einen Tisch bringen, um sich darüber auszutauschen, wie frühe Bildung in Limbach-Oberfrohna noch besser funktionieren könnte.

Das nächste Treffen findet am 6. Juni, 18 Uhr, statt. Der genaue Ort wird noch bekanntgegeben. Weitere Eltern, ErzieherInnen und LehrerInnen, die mit dabei sein wollen, melden sich bitte einfach unverbindlich per Mail unter frage@stelli.org. Unter dieser Adresse werden auch alle offenen Fragen zum Netzwerk beantwortet.