Die Einzigartigkeit des Lebens erkennen

„Wenn Kinder nach dem Sterben fragen“ lautete am Donnerstagabend der Titel der vierten Elternschule des Stadtelternrates Limbach-Oberfrohna. Mehr als 40 Interessierte waren der Einladung in die Stadtbibliothek gefolgt. Dort referierten Dr. Christian Gutowski und Simone Schulz vom Freien Hospizverein Erzgebirgsvorland gut zwei Stunden zum Thema.

 

„Eltern sollten auf die Fragen von Kindern nach dem Tod vorbereitet sein“, so Dr. Christian Gutowski in seinem Vortrag. Sich mit der Frage zu beschäftigen, bevor die Kinder sie stellen, habe den großen Vorteil, dann nicht ins Straucheln zu geraten, wenn die Frage plötzlich im Raum steht. Denn egal, ob nun durch den Tod eines Tieres, eines fernen oder nahen Angehörigen oder Mord und Totschlag in den Massenmedien – der Tod gehört zum Leben. Auch für die Kinder. „Fragen der Kinder nach dem Tod lösen bei den Eltern erst einmal Unsicherheit aus“, so Dr. Christian Gutowski. Dies sei ganz normal, schließlich setze sich jeder Mensch anders mit dem Thema auseinander. In seinem Vortrag verwies der Journalist auch auf zahlreiche Bücher, die zum Thema erschienen sind (und zum Teil auch in der Stadtbibliothek Limbach-Oberfrohna ausgeliehen werden können).

Dr. Christian Gutowski ging in seinem Vortrag auch auf das Thema Trauer ein. Wenn ein Kind trauere, dann sei dies keine psychische Störung, vielmehr sei das Gegenteil der Fall: „Kinder müssen ihre Trauer leben können, sonst kann es zu psychosomatischen Störungen kommen.“ Sein Rat an die Eltern lautete, dass diese möglichst frühzeitig damit beginnen sollten, den Kindern zu vermitteln, dass Sterben, Tod und Trauer zum Leben gehören. „Denn dann betrachten sie die Einmaligkeit des Lebens auch als etwas Wertvolles.“

Simone Schulz hat als Hospizhelferin schon viele Sterbende auf deren letzten Weg begleitet. Sie sagte: „Kinder können Tod und Trauer verarbeiten, wenn sie das gemeinsam als Familie erfahren.“ Nach dem Vortrag von Dr. Christian Gutowski beantwortete sie viele Fragen von Eltern und trug dazu maßgeblich dazu bei, dem Thema etwas von seiner Tabuisierung in der Gesellschaft zu nehmen.

Weitere Informationen zum Hospizverein Erzgebirgsvorland gibt es unter diesem Link. Eltern verweisen wir als Stadtelternrat gern zusätzlich auf das Projekt „Hospiz macht Schule“ das unter diesem Link ausführlich beschrieben ist.

Die nächste Elternschule des Stadtelternrates findet am 22. März, 19 Uhr, in der Stadtbibliothek Limbach-Oberfrohna statt. Dann dreht sich alles um das Thema „Mit Kindern Regeln regeln“. Es referiert Ulrike Leubner, Kitafachberaterin aus Chemnitz. Der Eintritt ist wie immer frei. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.