Landesschülerrat veröffentlicht Zahlen zum Unterrichtsausfall

Layout 1Bereits zum dritten Mal hat der Landesschülerrat Sachsen (LSR) über einen Zeitraum von zwei Wochen den Unterrichtsausfall an fast 70 Schulen in fast ganz Sachsen erhoben. Die Zahlen wurden heute veröffentlicht.

„Die Zahlen, die die Ausfallstatistik zutage fördert, sind beunruhigend. Der Unterrichtsausfall ist nach wie vor hoch und gegenüber dem letzten Erhebungszeitraum des LSR sogar noch gestiegen (13,81 Prozent nicht ordnungsgemäßer Unterricht, zuletzt 10,19 Prozent). Die Personaldecke an den Schulen ist offenkundig zu dünn – wenn diese Erkenntnis noch eines Nachweises bedurfte, dann liegt sie mit dem Material des LSR nun vor“, sagte Petra Zais, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag. Sie machte gleichzeitig deutlich, dass die Arbeit der Schülerräte Anerkennung und Unterstützung verdient – auch von den Schulleitungen. „Schülerräte sind weder Störenfriede noch Bittsteller, sondern gewählte, gesetzlich legitimierte Interessenvertreter. Die Förderung von Engagement und Partizipation lässt mancherorts noch deutlich zu wünschen übrig“, so Petra Zais.

 

Für Cornelia Falken, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag,  steht nach der Veröffentlichung der Umfrage fest: „Die Personalpolitik der Kultusministerin, den Unterricht mit immer mehr befristetem Lehrpersonal absichern zu wollen, steckt in einer Sackgasse.“

 

Lothar Bienst, bildungspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, zeigte für die Umfrage wenig Verständnis: „Nach meiner Auffassung kann durch die heute vom Landesschülerrat veröffentlichten Zahlen zum Unterrichtsausfall an öffentlichen Schulen im Freistaat nicht auf den tatsächlichen Zustand an Sachsens Schulen geschlossen werden. Lediglich 66 der 1367 staatlichen Schulen in Sachsen haben sich an der Befragung beteiligt – knapp fünf Prozent. Insofern kann die Umfrage nicht einmal methodisch als Stichprobenziehung betrachtet werden und trägt auch nicht zu einer sachlichen politischen Auseinandersetzung bei.