Offener Brief zu den geplanten Änderungen am Sächsischen Kitagesetz

Sehr geehrter Herr Staatsminister Piwarz,

leider haben Sie es verpasst, die Elternvertreter in den Dialog zur geplanten Änderung des Sächsischen Kitagesetzes einzubeziehen. Wir nehmen dennoch unser Recht wahr und äußern uns zu den geplanten Änderungen wie folgt:

1. Ebenso wie das Graswurzelbündnis „Die bessere Kita“ fordern wir weiterhin 4 Stunden mittelbare pädagogische Arbeitszeit. Angesichts der umfangreichen notwendigen mittelbaren pädagogischen Aufgaben sind 2 Stunden nicht ausreichend.

2. Wir würden es für sinnvoll erachten, wenn Sie den Forderungen aus der Praxis folgen würden und die jetzt geplanten zwei Stunden Vor- und Nachbereitungszeit (bzw. vier notwendigen Stunden Vor- und Nachbereitungszeit) den ErzieherInnen unabhängig von deren tatsächlicher Arbeitszeit gewähren würden.

3. Die Regelung sollte zum 1. Januar 2019 in Kraft treten. Es ist sicher kein Problem, den Trägern rückwirkend die finanziellen Mittel dafür zur Verfügung zu stellen, sollte der Gesetzgebungsprozess mehr Zeit in Anspruch nehmen.

4. Im Gesetz sollte verankert werden, dass die zusätzlich zur Verfügung stehende Zeit ausschließlich für die Vor- und Nachbereitungszeit genutzt werden darf. Es muss unbedingt vermieden werden, dass die Träger Urlaubs- oder Krankheitstage durch das zusätzliche Zeitkontigent ausgleichen.

Mit freundlichen Grüßen

Silke Brewig-Lange, Vorsitzende des Stadtelternrates Chemnitz
Christian Wobst, Vorsitzender des Stadtelternrates Limbach-Oberfrohna