Kita, Schule, Familien: Das planen Gerd Härtig und Jan Hippold in LO

Limbach-Oberfrohna bekommt einen neuen Oberbürgermeister. Es kandidieren Gerd Härtig für die Freien Wähler Limbach-Oberfrohna und Jan Hippold für den CDU-Stadtverband Limbach-Oberfrohna. Im Wahllokal wird am 6. Februar gewählt. Die Briefwahl läuft aber schon jetzt.

Um Euch eine Orientierung zu geben, baten wir Euch um Fragen für die beiden Kandidaten. Wir haben einige Frage erhalten und diese Gerd Härtig und Jan Hippold weitergeben.

Heute veröffentlichen wir die Antworten, wie beide uns diese zugesandt haben. Kommt gern dazu mit den beiden Kandidaten und/oder uns ins Gespräch. Wir freuen uns auf Euer Feedback.

Themenkomplex Kita

1.1. Welchen Einfluss wollen und können Sie auf das Land nehmen, um den Personalschlüssel in den Kitas weiter zu verbessern?

Gerd Härtig: Diese Entscheidung obliegt dem Freistaat Sachsen, der direkte Einfluss ist extrem beschränkt. Über die gewählten Vertreter des Landtages und persönliche Kontakte können wir politischen Druck aufbauen.

Jan Hippold: Die weitere Verbesserung der Betreuungssituation in unseren städtischen Kitas ist mir, gerade auch als Vater von zwei kleinen Kindern, ein großes Anliegen. Dabei spielt der Personalschlüssel ohne Frage eine Rolle. Wichtiger ist allerdings die praktische Betreuungsquote, also die tatsächliche Fachkraft-Kinder-Relation, in die auch Urlaubs-, Vor- und Nachbereitungszeiten, Weiterbildungen oder die Gruppengestaltung mit einfließen. Hier ist in den vergangenen Jahren schon einiges passiert. Als Oberbürgermeister werde ich mich über den Weg des Sächsischen Städte- und Gemeindetages, aber auch ganz direkt über mein bestehendes Netzwerk auf Landesebene weiter dafür einsetzen, dass die schrittweise Verbesserung des Personalschlüssels sowie die im Koalitionsvertrag ausgehandelte Einrechnung von Fehl-, Weiterbildungs-, Urlaubs- und Krankheitszeiten, schnellstmöglich umgesetzt werden.

Ich möchte aber auch ehrlich mit allen Eltern sein. Aus vielen Gesprächen in Dresden weiß ich, dass eine sprunghafte Verbesserung des Personalschlüssels auf den Idealwert von 1 zu 3 in Kinderkrippen und 1 zu 7,5 in Kindergärten gerade vor dem Hintergrund der finanziellen Herausforderungen durch die Corona-Pandemie derzeit nicht realistisch ist. Jeder, der hier das Gegenteil behauptet, kennt die Situation nicht. Zudem, und das wird in der Diskussion oftmals vergessen, fehlen uns bereits jetzt landesweit Erzieherinnen und Erzieher. Ich will im Stadtrat dafür werben, dass wir es Auszubildenden im Erzieherbereich in Zukunft ermöglichen, ihren Ausbildungsvertrag direkt mit städtischen Ausbildungsträgern zu schließen. Städtische Azubis könnten dann eine direkte Ausbildungsvergütung erhalten (Azubis im Erzieherbereich erhalten in der Regel keine Vergütung, was die Ausbildung natürlich unattraktiv macht) und werden so stärker an unsere städtischen Kitas gebunden. Ich möchte unsere städtischen Kitas darüber hinaus durch die folgenden Maßnahmen noch attraktiver für Fachkräfte machen: eine moderne Ausstattung und ein modernes Arbeitsumfeld, eine familienfreundliche Arbeitsplatzgestaltung sowie berufsbegleitende Unterstützungs- und Beratungsstrukturen.

1.2. Welche Möglichkeiten sehen Sie, die Elternbeiträge in Zukunft zu senken? (Hintergrund: Im Vergleich zu Chemnitz sind in Limbach-Oberfrohna die prozentualen Elternbeiträge, errechnet aus den Personal- und Sachkosten, deutlich höher.)

Gerd Härtig: Die Elternbeiträge wurden in den letzten Monaten gesenkt. Um die Sachkosten weiter zu senken, wurde und wird viel in die energetische Sanierung unserer KiTa’s investiert. Eine weitere prozentuale Senkung der Elternbeiträge begrüßen wir sehr, unter Beachtung der Lage im Finanzhaushalt.

Jan Hippold: Mein oberstes Ziel ist es, unseren Kindern die beste frühkindliche Bildung und Betreuung in den ersten Jahren zu ermöglichen. Dafür kommt es vor allem darauf an, dass unsere Kinderkrippen, Kindergärten, Horte und Tageseltern bestens ausgestattet sind und wir auf gut ausgebildetes Personal zurückgreifen können. Einer zukünftigen Absenkung der Elternbeiträge stehe ich offen gegenüber, sofern diese finanziell vertretbar ist und nicht zu Lasten der Qualität in der frühkindlichen Bildung und Betreuung geht.

1.3. Wie stehen Sie zu einem kostenlosen Vorschuljahr und wie können Sie auf dieses Ziel einwirken? 

Gerd Härtig: Einem komplett kostenlosem Vorschuljahr stehen wir kritisch gegenüber („Was nichts kostet ist nichts wert.“). Wir würden ein deutlich kostengünstigeres Vorschuljahr sehr begrüßen, verweisen jedoch auch hier auf die Finanzierung.

Jan Hippold: Ein kostenloses Vorschuljahr bringt keinerlei Qualitätsverbesserungen für die Kinder mit sich und ist unter aktuellen Bedingungen kaum zu finanzieren. So müsste ein kostenloses Vorschuljahr in der aktuellen finanziellen Situation mit Einsparungen an anderen Stellen einhergehen, was die Qualität unserer Kitas gefährden könnte. Das haben wir auch in Chemnitz gesehen, wo das kostenlose Vorschuljahr bereits kurz nach seiner Einführung aus finanziellen Gründen wieder abgeschafft wurde. Statt einem kostenlosen Vorschuljahr möchte ich, dass wir weiter in die Qualität, Ausstattung und Modernisierung unserer Kinderkrippen und Kindergärten investieren. Darüber hinaus finde ich die Zusammenarbeit zwischen Schule und Kita in der Vorschulzeit ein wichtiges Thema. Ich möchte als Oberbürgermeister darauf hinwirken, dass die Grundschulen im Vorschuljahr wieder intensiver mit den Kitas zusammenarbeiten.

1.4. Bei welchen Kindertagesstätten in Limbach-Oberfrohna sehen Sie weiteren Sanierungsbedarf? 

Gerd Härtig: Der Neubau „Am Wasserturm“ und die Sanierung der KiTa „Bärenstark“ sind bereits beschlossen. Weiteren Handlungsbedarf sehen wir unter anderem in Wolkenburg.

Jan Hippold: Die Sanierung und Ausstattung unserer Kitas und Horte ist mir ein großes Anliegen, denn nur in modernen Einrichtungen können unsere Kinder gut betreut werden und sicher lernen. Wichtige Beispiele für Kitas und Horte, die kurz- und mittelfristig dringend modernisiert werden müssen, sind: Kita Prof.-Willkomm-Straße (Neubau), Kita Heinrichstraße, Kita Bräunsdorf, Kita Muldental, Kita Pleißa und Kita Hoher Hain. Weiterhin muss der Hort der Goethe-Grundschule und  der Hort in Kändler saniert und weiter ausgebaut werden.

Themenkomplex Schule

2.1. Welche Maßnahmen werden Sie ergreifen, um die Digitalisierung und deren Infrastruktur an den Schulen weiter auszubauen und in den Unterricht zu integrieren?

Gerd Härtig: Die Stadt als Eigentümer der Schulgebäude wird die notwendige Infrastruktur bereitstellen. Das umfasst unter anderem Breitbandanschluss, LAN und WLAN, IT-Technik und multimediale Technik. Das ist jedoch lediglich die Basis. Die eigentliche Digitalisierung und deren Integration in den Unterricht obliegt dem Landesamt für Schule und Bildung. Hier werden wir versuchen, über die Kontakte zu den Verantwortlichen in den Schulen eine Klammerfunktion wahrzunehmen.

Jan Hippold: Die Digitalisierung unserer Schulen wurde in den vergangenen Jahren leider nicht optimal vorangebracht. So habe ich mich beispielsweise nach einem Hinweis des Elternrates im vergangenen Jahr erst mit eingeschaltet, um am Albert-Schweitzer-Gymnasium gemeinsam mit Oberbürgermeister Dr. Vogel eine vorläufige Lösung zur Digitalisierung der Schule zu finden. Dabei stehen entsprechende Fördermittel des Bundesprogramms DigitalPakt-Schule beziehungsweise der sächsischen Richtlinie Digitale Schule zum Ausbau der digitalen Infrastruktur an Schulen seit Jahren bereit. Gleiches gilt für die Förderprogramme zur Beschaffung mobiler Endgeräte für Schüler und Lehrer. Für mich hat die Digitalisierung aller Oberschulen und Gymnasien in unserer Stadt höchste Priorität und es ist mein Ziel, alle Schulen schnellstmöglich vollständig digitalisiert zu haben. Um das zu erreichen, werde ich als eine meiner ersten Handlungen ein Schuldigitalisierungsteam in der Stadtverwaltung einberufen, mit dessen Hilfe ich alle Möglichkeiten zur schnelleren Umsetzung aktueller Digitalisierungsvorhaben und die schnelle Schließung weiterer weißer Flecken erörtern werde. In diesem Sinne werde ich persönlich dafür sorgen, dass wir als Stadtverwaltung nicht nur alle bestehenden Fördermöglichkeiten schnell und umfassend ausschöpfen, sondern dort, wo nötig, auch Eigenmittel einsetzen, damit unsere Kinder zeitgemäß beschult werden können.

2.2. Welche Möglichkeiten sehen Sie, sowohl die Lehrer als auch die Eltern in diesen Prozess mit einzubeziehen?

Gerd Härtig: Für die Realisierung der Infrastruktur wurde bereits ein zusätzlicher Mitarbeiter in der Verwaltung eingestellt. Dieser wird auch die Koordination und das Management verantworten zwischen allen in diesem Prozess beteiligten. Neben dem Landesamt für Schule und Bildung, den Lehrern und Eltern sind dies vor allem auch die Schülersprecher und der Jugendbeirat der Stadt.

Jan Hippold: Im Rahmen all meiner Bemühungen zur Verbesserung unserer Schulen ist die intensive Einbeziehung von Schulleitern, Lehrern, Eltern und Schülern ein zentraler Bestandteil und für den Erfolg unabdingbar. Denn besonders in Bezug auf die Digitalisierung unserer Schulen müssen wir ganz genau wissen, wo aktuelle Herausforderungen liegen und welche Lösungen praktisch Sinn machen. Es wäre der falsche Weg, Maßnahmen über die Köpfe der Betroffenen hinweg umzusetzen, die sich dann vielleicht als ganz und gar nicht praktikabel herausstellen. Deshalb wird es regelmäßige gemeinsame Abstimmungen zu Digitalisierungsprojekten mit unseren Schulleitern, Lehrern, Eltern und Schülern, dem Schuldigitalisierungsteam und mir geben, in denen Ideen ausgetauscht und Möglichkeiten zum weiteren Vorankommen erarbeitet werden.

2.3. Inwiefern werden Sie auf den Landkreis Einfluss nehmen, damit jeder Schule im Stadtgebiet ein Schulsozialarbeiter zur Verfügung steht?

Gerd Härtig: Die Fraktion der Freien Wähler im Landrat wird hier dafür Sorge tragen, dass der Landkreis die erforderlichen Mittel bereitstellt. Im Bedarfsfall müssen diese durch städtische Mittel und Drittmittel ergänzt werden. Dies ist bereits in der Vergangenheit so passiert und soll auch fortgesetzt werden.

Jan Hippold: Grundsätzlich sind auf der Grundlage des Sächsischen Schulgesetzes allen Schularten und -stufen Ressourcen für Schulsozialarbeit zur Verfügung zu stellen. Praktisch bestimmt sich das Budget des Landkreises Zwickau jedoch aus den verfügbaren Gesamtmitteln des Freistaates Sachsen. Deshalb stellt der Landkreis, als Träger der öffentlichen Jugendhilfe, eine Prioritätenliste auf, die sich an Schularten aber auch bekannten Problemgebieten orientiert. Ich werde mich dafür einsetzen, dass alle Schulen unserer Stadt auf der Prioritätenliste des Landkreises Zwickau stark vertreten sind. Mir ist es wichtig, dass auch die Grundschule Pleißa, die Gerhard-Hauptmann-Grundschule und das Albert-Schweitzer-Gymnasium, die als einzige Schulen in Limbach-Oberfrohna bisher noch keinen Schulsozialarbeiter haben, in Zukunft bedacht werden. Dafür werde ich auch in Zukunft mein bestehendes Netzwerk nutzen.  Gleichwohl müssen für die Ermöglichung von Schulsozialarbeit an allen städtischen Schulen die entsprechenden finanziellen Voraussetzungen auf Landesebene gesichert werden. Diese Notwendigkeit werde ich im Rahmen der kommenden Verhandlungen zum Doppelhaushalt im Sächsischen Kultusministerium und im Sächsischen Landtag aktiv ansprechen.

2.4. Bei welchen Schulen in Limbach-Oberfrohna sehen Sie weiteren Sanierungsbedarf? 

Gerd Härtig: Auf Antrag der Freien Wähler sind die Planungen für die Sanierung der Grundschule Kändler bereits erfolgt. Sobald hier aus Richtung des Freistaates Sachsen entsprechende Fördermittel in Aussicht gestellt werden, halten wir diese Sanierung für vordergründig. Wir unterstützen auch den geplanten Anbau an der Geschwister-Scholl-Oberschule. Des Weiteren werden wir in den kommenden Jahren alle Außensportanlagen in einen ordentlichen Zustand versetzen. Die Investitionen in die digitale Infrastruktur wurden bereits erwähnt.

Jan Hippold: Neben der Digitalisierung, die für alle Oberschulen und Gymnasien höchste Priorität hat, werde ich die folgenden Modernisierungen umsetzen: Grundschule Kändler (Generalsanierung, Außenanlagen), Albert-Schweitzer-Gymnasium (u.a. Ausstattung, Heizungsanlage, Turnhalle), Gerhard-Hauptmann-Schule (u.a. Brandschutz, Ausstattung, Fahrradstellplätze, Parkplatz), Thomas-Müntzer-Grundschule (u.a. Außensportanlage, Beleuchtung), Grundschule Pleißa (u.a. Innenausbau, Außensportanlage). Darüber hinaus sehe ich auch weiteren Modernisierungsbedarf in der Geschwister-Scholl-Oberschule (u.a. Anbau, Außenanlage, Turnhalle), der Goethe-Grundschule (u.a. Schulausstattung), der Pestalozzi-Oberschule (u.a. Schulausstattung, Außenanlagen, Fahrradstellplätze).

Themenkomplex Stadtgesellschaft

3.1. Welche Maßnahmen werden Sie konkret ergreifen, um Limbach-Oberfrohna familienfreundlicher zu gestalten?

Gerd Härtig: Um es vorweg zu nehmen: Die Freien Wähler stehen für eine Politik für ALLE Generationen und Familienstände. Und wir meinen, dass unsere Heimatstadt bereits einiges für Familien zu bieten hat. Aber es gibt noch viel zu tun:
– Bereitstellung attraktiver Arbeitsplätz, vor allem für Frauen

– Verbesserung der Verkehrssituation für Fußgänger und Radfahrer

– Abstimmung des Schülernahverkehrs

– Steigerung der Attraktivität des GTA-Angebotes

– Ausdehnung unserer Vereinslandschaft

Jan Hippold: Ich möchte Limbach-Oberfrohna noch familienfreundlicher gestalten und verfolge dafür einen umfassenden Ansatz. Denn Familien müssen hier bei uns in allen Lebenslagen unterstützt und gefördert werden.

  • Schulen, Kindergärten, Kinderkrippen:

Das fängt natürlich bei der Bildung und Betreuung unserer Kinder an. Die moderne Ausstattung unserer Schulen, Kindergärten und Kinderkrippen hat bei mir höchste Priorität. Wichtig ist mir außerdem, die Verkehrssicherheit vor unseren Schulen durch bessere Geh- und Radwege zu erhöhen. Es ist mir ein großes Anliegen, Unterstützungsmöglichkeiten durch Sozialarbeiter und Drogenprävention zu stärken und ich werde dafür sorgen, dass unsere Schulen und Kitas attraktive Arbeitsplätze sind, die Fachkräfte anziehen.

  • Freizeit:

Ich stehe für eine lebendige Stadt und werde alles dafür tun, dass unsere etablierten städtischen Freizeiteinrichtungen, vom Limbomar, über die Dirt-Bike-Anlage, bis hin zum Tierpark, auch weiterhin als Anziehungspunkte für Kinder, Jugendliche und Familien erhalten und erschwinglich bleiben. Zudem werde ich dafür sorgen, dass es in Zukunft mehr gut gepflegte Spielplätze mit Spielgeräten für alle Altersklassen von Kindern gibt. Ich möchte außerdem die verbliebenen Brachen beseitigen und dort auch neue Grünanlagen im Innenstadtbereich schaffen, in denen man sich gern aufhält, spazieren gehen, Picknick machen oder mit den Kindern Fußball spielen kann. Ich stehe darüber hinaus für eine Stärkung unserer Vereine als wichtige Institutionen der Freizeitgestaltung.

  • Wohnen:

Auch wenn es uns in Limbach-Oberfrohna nicht grundsätzlich an Wohnraum mangelt, ist es doch für Familien nicht selten ein Problem, eine passende Wohnung zu finden. Ich möchte eine Wohninitiative für Familien starten und dafür sorgen, dass städtische Wohnungen noch familienfreundlicher gestaltet werden. Zudem werde ich mich dafür einsetzen, dass wir neue Wohnstandorte ausweisen, damit für mehr Familien der Traum von den eigenen vier Wänden in Erfüllung gehen kann.

  • Arbeit:

Familien benötigen gute und zukunftssichere Arbeitsplätze hier bei uns, zu denen sie nicht weit pendeln müssen. Ich werde die Wirtschaftspolitik unserer Stadt wieder beim Oberbürgermeister ansiedeln und mich persönlich dafür einsetzen, dass sich noch mehr innovative Unternehmen bei uns ansiedeln. Dafür werde ich national und international noch stärker für Limbach-Oberfrohna als Wirtschaftsstandort werben und regionale Wirtschaftsnetzwerke schaffen.

  • Gesundheit:

Ich werde durch die Schaffung attraktiver Rahmenbedingungen zur Ansiedlung sowie die gezielte Ansprache von Ärztinnen und Ärzten dafür sorgen, dass die gute ärztliche Versorgung in allen Bereichen unserer Stadt gesichert wird.  Außerdem werde ich mich dafür einsetzen, dass die Schuleingangsuntersuchung wieder in Limbach-Oberfrohna stattfinden kann.

3.2. Wie stellen Sie sich als künftiger OB die Zusammenarbeit mit den Eltern bzw. den ElternvertreterInnen vor? 

 Gerd Härtig: Die Freien Wähler haben sich das Prädikat „bürgernah“ fest auf die Agenda geschrieben. Dies gilt auch für die Zusammenarbeit mit Eltern beziehungsweise deren Interessensgemeinschaften. Wir werden aus „Bürgernähe“ in den kommenden Jahren „Bürgerzufriedenheit“ entwickeln. Insofern werden Sie bei unserem Teamplayer Gerd Härtig mit jedem Vorschlag bezüglich konstruktiver Zusammenarbeit auf offene Ohren treffen.

Jan Hippold: Die frühzeitige Einbeziehung aller Bürgerinnen und Bürger in zentrale Verwaltungsentscheidungen gehört zu meinen Hauptzielen als Oberbürgermeister. Ich bin  davon überzeugt, dass gerade die enge Zusammenarbeit mit den Eltern- und Elternvertretern eine zentrale Voraussetzung für eine gemeinsame, erfolgreiche Bewältigung aller Herausforderungen darstellt. Ich werde deshalb auch regelmäßige Gespräche an Schulen und Kitas durchführen und wichtige Projekte mit den Eltern vorbesprechen.

Wird die Stadt nach Ihrer Wahl Maßnahmen ergreifen, um das Angebot an Kitas und Schulen in Limbach-Oberfrohna in Bezug auf die Trägerlandschaft vielfältiger zu gestalten?

Gerd Härtig: Im Bereich KiTa haben wir in Limbach-Oberfrohna bereits eine große Auswahl an Trägern, die den Eltern zur Verfügung steht. Im Bereich Schule etabliert sich derzeit ein freier evangelischer Verein über alle Bildungswege hinweg (Grund- und Oberschule, Gymnasium). Eine Ausdehnung würde aus unserer Sicht die Sicherstellung unserer staatlichen Schulen gefährden. Sollten private Initiativen erfolgen, werden wir diese im Rahmen der Möglichkeiten unterstützen. Eigene Initiativen werden nicht erfolgen.

Jan Hippold: Ich finde die Trägerlandschaft in Bezug auf Schulen und Kitas in unserer Stadt bereits heute sehr vielfältig. Trotzdem werde ich mich neuen, schlüssigen Ansätzen nicht generell verschließen. Außerdem setze ich mich dafür ein, dass der Schulstandort Wolkenburg, wenn möglich, durch einen freien Schulträger wiederbelebt werden kann.

3.4. Welche konkreten Vorstellungen haben Sie zur Erweiterung der Freizeitangebote für Jugendliche? 

Gerd Härtig: Der Bedarf an einer Erweiterung der Angebote ist unbestritten. Hier gilt es, mit dem Jugendbeirat, den Trägern der Jugendclubs, der FZLO, dem Eigenbetrieb städtische Bäder und privaten Initiativen bewährte Angebote auszubauen und neue Formate auszuprobieren. Wir sind davon überzeugt, dass auch die Kommunikation der vorhandenen Angebote (über alle Ebenen hinweg) verbessert werden muss. Hier wird die „LimboApp“ zeitnah Abhilfe schaffen.

Jan Hippold: Wie oben bereits angeschnitten, stehe ich für eine lebendige Stadt, in der städtische Freizeitangebote erhalten und ausgebaut werden. Deshalb setze ich mich auch für den Ausbau und die altersgerechte Erweiterung unserer Spielplätze, neue Grünanlagen und einen neuen Skatepark in Limbach-Oberfrohna ein. Ich möchte zudem unsere Vereine, als wichtigste Träger vieler Freizeitangebote, noch stärker unterstützen und von Bürokratie entlasten. Dazu gehören auch die aktive Förderung und Sanierung von Sportanlagen sowie der Neubau von Turnhallen (z.B. Albert-Schweitzer-Gymnasium). Mir ist zudem wichtig, dass unsere Jugendclubs erhalten bleiben und eine starke Unterstützung durch die Stadt erfahren. Ich möchte mich für die Erweiterung des Jugendclubs an der Burgstädter Straße einsetzen. Ich werde zudem beim Landkreis Zwickau darauf hinwirken, dass die personelle Ausstattung für unsere Jugendeinrichtungen spürbar erhöht wird.

3.5. Thema Partizipation: Welche Möglichkeiten sehen Sie, nach Ihrer Wahl die Kinder und Jugendlichen der Stadt mit in die Entscheidungsprozesse der Verwaltung einzubeziehen?

Gerd Härtig: Mit der Gründung und Etablierung des Jugendbeirates haben wir bereits eine Plattform geschaffen. Darüber hinaus – und das gilt nicht nur für Jugendliche – wollen wir aller 3 Jahre eine Bürgerbefragung in Limbach-Oberfrohna durchführen.

Jan Hippold: Die frühzeitige Einbeziehung aller Bürgerinnen und Bürger in Entscheidungsprozesse der Verwaltung ist mein Kernanliegen. Dazu gehören natürlich ganz besonders auch Kinder und Jugendliche. Ich werden für zentrale städtische Vorhaben neue digitale und analoge Partizipationsmöglichkeiten (z.B. Diskussionen, Abstimmungen, Ideenfindung) einführen, bei denen ich auch Jugendliche zur Teilnahme einlade. Ich werde außerdem den Jugendbeirat unserer Stadt noch stärker in Entscheidungsprozesse einbeziehen sowie Kindern und Jugendlichen durch neue und altersgerechte digitale und analoge Wege, wie zum Beispiel regelmäßige Jugendgespräche, die Möglichkeit geben, mich auch direkt anzusprechen, Fragen zu stellen oder Kritik zu äußern. Darüber hinaus werde ich auch im Rahmen von Gesprächen in Schulen und Kindertagesstätten den direkten Dialog mit den Kindern und Jugendlichen unserer Stadt suchen. Insgesamt liegt mir die Einbeziehung aller Altersgruppen bei vielen Zukunftsfragen sehr am Herzen, denn nur wenn wir Limbach-Oberfrohna auch an den Ideen der zukünftigen Generation ausrichten, wird es uns gelingen, diese hier bei uns zu halten.

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