Erzieher in Chemnitzer Kitas immer öfter krank

Arbeitsunfaehigkeitsbescheinigung_webDie Erzieher in den Kitas der Stadt Chemnitz sind immer öfter krank. Das zeigt die Antwort der Stadtverwaltung auf eine Anfrage der Linken-Stadtratsfraktion. Für Limbach-Oberfrohna liegen keine Zahlen vor. Der Krankenstand dürfte aber ähnlich hoch sein, schließlich haben alle Kitas mit dem gleichen Problem zu kämpfen: Die Mitarbeiter arbeiten an der Belastungsgrenze.

„Diese Zahlen sind besorgniserregend. Zeigen sie doch, dass die ständige Belastung unserer Erzieherinnen und Erzieher mit 15-20 Kindern in einer Gruppe ihre Wirkung zeigt. Und statt in ihrer Freizeit sich zu erholen, arbeiten die meisten weiter und erledigen Dinge wie Dokumentationen oder Projektvorbereitungen. Weil die eine Stunde Vor- und Nachbereitungszeit, die durch städtische Gelder bezahlt werden, nicht ausreicht und sie nebenbei noch die kranke Kollegin vertreten müssen“, sagte Sabine Pester, die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Linken-Stradtratsfraktion. Große Träger wie die AWO bestätigen diese Einschätzung. „Mit dem gültigen Personalschlüssel spielt die Politik in Sachsen mit der Gesundheit einer ganzen Berufsgruppe“, sagte Jürgen Tautz, Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt, Kreisverband Chemnitz und Umgebung, bereits im August in einem Gespräch mit der „Freien Presse“.

Pester forderte die Staatsregierung zum Handeln auf.  Der Betreuungsschlüssel müsse abgesenkt und die Fortbildungs- und Krankheitstage sowie die Vor- und Nachbereitungszeiten angerechnet werden. Sie hoffe darauf, dass sich die SPD bei den Koalitionsgesprächen durchsetzen kann und ihr Wahlversprechen, den Betreuungsschlüssel abzusenken, einlöst.

Fairerweise muss gesagt werden, dass es den Städten und Kommunen in Sachsen freisteht, aus der Stadtkasse mehr Geld für Erzieher in den Kitas bereitzustellen. Auch wenn große Städte wie Leipzig das Problem erkannt haben – gegangen ist diesen Schritt bisher noch keine Stadt.