Liebe Eltern in Limbach-Oberfrohna: Wenn Sie heute in die Kita gehen, dann wird Ihnen eines ganz sicher gleich auffallen: Der Betreuungsschlüssel hat sich verbessert. Zukünftig betreut eine Erzieherin im Kindergarten nicht mehr 13, sondern „nur“ noch 12,5 Kinder. Die Koalition aus CDU und SPD hat es so gewollt und wir sagen artig DANKE.
Annekatrin Klepsch, die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag, hat berechnet, dass auf 325 Kinder eine neue Erzieherin beziehungsweise ein neuer Erzieher kommt. Bei großen Trägern wie der Bona Vita gGmbH hat das durchaus Auswirkungen. Ab 1. Oktober gibt es dort eine Mitarbeiterin, die speziell sprachauffällige Kinder in den Blick nehmen wird.
Zwickauer Modell als Vorbild für L.-O.?
Die Stadt Zwickau geht noch einen Schritt weiter. Dort wird ab heute eine Erzieherin beziehungsweise ein Erzieher lediglich 12 Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren betreuen. Im Rest von Sachsen wird dieses Betreuungsverhältnis nach dem Willen der CDU-SPD-Koalition erst ab 1. September 2016 gelten. Nach Angaben der Stadt Zwickau belaufen sich die Kosten für diese Maßnahme auf 370.000 Euro. „Die Einführung eines zusätzlichen Personalschlüssels ist aus Sicht der Stadt unabdingbar, um auch weiterhin die bestehende hohe Betreuungsqualität in den Zwickauer Kindertageseinrichtungen sicherzustellen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt.
Betreuungsschlüssel: Wirtschaft schlägt Alarm
Die Bertelsmann-Stiftung hat erst in der vergangenen Woche gezeigt, dass Sachsen bezogen darauf, wieviele Erzieherinnen beziehungsweise Erzieher sich um die Kinder kümmern, deutschlandweit im Krippenbereich auf dem letzten und im Kitabereich auf dem vorletzten Platz liegt. Dass der Freistaat mit dieser Sparpolitik seine Zukunft gefährdet, ist jetzt auch in der lokalen Wirtschaft angekommen. „Standortwerbung sieht anders aus“, heißt es in einer Pressemitteilung der Industrie- und Handelskammer Chemnitz (IHK). Für die sächsischen Fachkräfte und Unternehmen spiele die Kinderbetreuung nicht nur für einen frühzeitigen Wiedereinstieg nach der Elternzeit eine entscheidende Rolle. Vielmehr ermögliche die Kinderbetreuung den Eltern, sich täglich motiviert der Arbeit zu widmen, während der Nachwuchs in den Kitas gut betreut wird. Darüber hinaus stellt die frühkindliche Bildung in den Kitas eine Investition in den Fachkräftenachwuchs dar. „Pädagogische Fachkräfte fördern den natürlichen Forschergeist von Kindern und erklären spannende Phänomene von Naturwissenschaft, Technik und Mathematik. Das frühzeitige Lernen in der Gruppe fördert dabei nachhaltig die Kompetenzen der Kinder“, so Cindy Behr, Ansprechpartnerin zum Projekt „Haus der kleinen Forscher“ der IHK Chemnitz. Als Haus der kleinen Forscher ist unter anderem die Bona-Vita-Kita „Krümelkiste“ in Pleißa zertifiziert.