Kita-Personal: Sachsen ist endlich Schlusslicht!

IMGP2332_webSachsen hat es endlich geschafft: Bei den unter Dreijährigen hat Sachsen die schlechteste Betreuungsrelation bundesweit. Das geht aus dem heute von der Bertelsmann Stiftung vorgelegten „Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme“ hervor. Bei den Kindern zwischen 3 und 6 Jahren hat nur Mecklenburg-Vorpommern ein noch ungünstigeres Verhältnis zwischen einer Vollzeitkraft und der Anzahl betreuter Kinder.

„In sächsischen Kindertageseinrichtungen fehlt es nach wie vor an Personal. Das geht auf Kosten der Qualität der Bildung, Betreuung und Erziehung und auf Kosten der Gesundheit der Erzieherinnen und Erzieher“, findet Petra Zais, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag deutliche Worte. Dazu komme, dass auch im Freistaat nach wie vor Kita-Plätze fehlen.

Insgesamt ist Sachsen nach Angaben der Bertelsmann-Stiftung in den vergangenen Jahren im Ländervergleich abgerutscht, da andere Länder, etwa Sachsen-Anhalt, ihre Betreuungsschlüssel für beide Altersgruppen deutlich verbessert hätten.

„In den Haushaltsverhandlungen konnten sich CDU und SPD nur zu einer Tippel-Tappel-Tour zur Verbesserung des Betreuungsschlüssels aufraffen. Spürbare Verbesserungen für das Kita-Personal und die Betreuungssituation vor Ort wird es auf lange Sicht damit nicht geben. Unsere Forderung, den Schlüssel sowohl in der Krippe als auch in der Kita in einem Schritt um eins zu senken, wird nach Plänen von Koalition und Staatsregierung auf eine ganze Legislatur ausgedehnt. Erst Ende 2018 soll der – rechnerische – Betreuungsschlüssel bei 1:5 in der Krippe und bei 1:12 in der Kita liegen“, sagt Petra Zais.

Der Freistaat sei von den Empfehlungen für kindgerechte Betreuungsverhältnisse weit entfernt. Sie forderte die Staatsregierung auf, deutlich mehr als bisher in die frühkindliche Bildung zu investieren. „Wenn Sachsen nicht bald den frühkindlichen Bildungsbereich stärkt, wird es mittelfristig auch im schulischen Bereich schlechter abschneiden“, so Petra Zais weiter.