Vor ein paar Wochen hatte das Sächsische Kultusministerium sehr aufwändig Eltern, ErzieherInnen und Kitaleiterinnen in Sachsen befragt. Die Ergebnisse der Kitaumfrage wurden heute in Dresden vorgestellt: Alle drei befragten Gruppen wünschen sich mindestens zwei Stunden Vor- und Nachbereitungszeit sowie eine Verbesserung des Personalschlüssels. Damit ist der Auftrag für den Kultusminister sowie die Regierungskoalition aus CDU und SPD eigentlich klar: Sie müssen im nächsten Doppelhaushalt deutlich mehr Geld zur Verfügung stellen, als bisher geplant. Denn weder der Kultusminister, noch die beiden Regierungsparteien können es sich leisten, die Eltern und ErzieherInnen einmal mehr zu enttäuschen.
Doch was macht der Kultusminister? Er verweist auf einen Fachbeirat, der nach Angaben aus der Presseinformation „im Lichte der Ergebnisse“ (Originalzitat) einmütig empfohlen habe, die zusätzliche Zeit zur Vor- und Nachbereitung der pädagogischen Arbeit mit den Kindern im Kitagesetz zu verankern. Christian Wobst, Vorsitzender des Stadtelternrates Limbach-Oberfrohna, saß vergangenen Donnerstag im Kultusministerium im Fachbeirat. Seiner Einschätzung nach war der Beirat von einer Einmütigkeit weit entfernt. Ganz im Gegenteil: Es wurde überhaupt keine Entscheidung getroffen. Die Sitzung war 10.30 Uhr zu Ende, da der Minister zu einem Anschlusstermin nach Glauchau musste. Zudem haben die Mitglieder des Fachbeirates dem Minister allerhand Hausaufgaben diktiert. Auch von diesen ist in der heute veröffentlichten Presseinformation keine Rede.
Für uns steht damit fest: Die Kitaumfrage war eine Farce, die Mitbestimmung vorgaukeln sollte.
Dehsalb sagen wir noch einmal ganz deutlich: Die Ergebnisse der Kitaumfrage zeigen, dass Eltern, ErzieherInnen und Kitaleitungen sehr gut wissen, wie die Qualität in Sachsens Kitas verbessert werden kann. Jetzt ist es an den Poltikern, die beiden wichtigen Maßnahmen – mindestens zwei Stunden Vor- und Nachbereitungszeit und die Verbesserung des Personalschlüssels – mit dem nächsten Doppelhaushalt umzusetzen.