Die Tage bis zu den großen Sommerferien sind gezählt. Für viele Schüler in Sachsen heißt das: Ausschlafen, Baden gehen, Spaß haben. Der erste Tag des neuen Schuljahres rückt da natürlich für die meisten Mädchen und Jungen in weite Ferne gerückt. Nicht so für die Eltern, die vor allem in ländlichen Gebieten schon mit Grauen daran denken, wie denn ihr Kind im kommenden Jahr am besten in die Schule kommt. Ein paar Bräunsdorfer Eltern wollen sich lange Wartezeiten vor dem Unterricht sowie danach beziehungsweise ein ewiges Gehetze der Schüler zum Bus nicht mehr länger gefallen lassen. Sie haben mit Unterstützung des Stadtelternrates Limbach-Oberfrohna gestern einen umfassenden Forderungskatalog an den Verkehrsverbund Mittelsachsen geschickt. Dieser ist im Folgenden dokumentiert. An die Damen und Herren Landtagsabgeordneten, insbesondere aus der CDU, die diesen Blog natürlich aufmerksam mitverfolgen, ergeht die dringende Bitte, den Öffentlichen Personennahverkehr in Sachsen finanziell endlich so auszustatten, dass die Schüler vor dem Unterricht weniger als eine halbe Stunde auf den Beginn der ersten Unterrichtsstunde und nach dem Unterricht ebenfalls weniger als eine halbe Stunde auf den Bus nach Hause warten müssen. Interessierte Wirtschaftswissenschaftler rufen wir gleichzeitig auf, einmal zu ermitteln, wie hoch der volkswirtschaftliche Schaden für die sächsische Wirtschaft ist, weil Eltern ihre Kinder früh mit dem Auto zur Schule und Nachmittags von dort wieder abholen müssen. Über den Schaden, den dieser vermeidbare morgendliche und nachmittägliche Individualverkehr an der Umwelt anrichtet, müssen wir ja nicht sprechen.
Die Forderungen der Bräunsdorfer Eltern im Detail:
• Die Linie 256/12, die derzeit 6.33 Uhr an der Wendeschleife Bräunsdorf losfährt, soll erst 6.55 Uhr losfahren.
• Die Linie 256/12 von Bräunsdorf nach Hohenstein-Ernstthal ist zu lang. Außerdem ist der Bus ab Rathaus so überfüllt, dass die Schüler am Gymnasium Probleme haben, auszusteigen. Deshalb wird die Linie künftig in zwei Linien Bräunsdorf – Limbach-Oberfrohna und Limbach-Oberfrohna – Hohenstein-Ernstthal geteilt.
• Der Bus 256/27 soll nach der 7. Schulstunde drei Minuten später fahren. Derzeit haben die Schüler fünf Minuten Zeit, um zum Bus zu kommen. Ansonsten beträgt die Wartezeit 51 Minuten.
• Der Bus 256/31 soll nach der 8. Schulstunde sieben Minuten später fahren. Derzeit haben die Schüler eine Minute Zeit, um zum Bus zu kommen. Danach beträgt die Wartezeit 54 Minuten.
• Nach der 6. Stunde des Albert-Schweitzer-Gymnasiums, die um 13 Uhr endet, fehlt ein Bus nach Bräunsdorf. Die Wartezeit von 47 Minute ist für die Schüler/Eltern inakzeptabel.
• Die Bräunsdorfer Eltern haben eine Umfrage gemacht. Demnach würden zwölf zusätzliche Schüler den Bus nutzen, wenn oben genannte Veränderungen realisiert werden.
Der Verkehrsverbund Mittelsachsen wurde aufgefordert, sich kurzfristig zu den Forderungen zu äußern. Ein vom Stadtelternrat favorisiertes persönliches Gespräch zwischen Eltern, Geschäftsführung des Verkehrsverbundes Mittelsachsen und einem Vertreter des Stadtelternrates kam wegen Terminproblemen seitens des VMS nicht zu Stande.