So steht es um die Schülerbeförderung in der Stadt

Schild 1Wie steht es um die Schülerbeförderung in Limbach-Oberfrohna? Das wollte der Stadtelternrat Limbach-Oberfrohna in einer Onlineumfrage von Schülern und Eltern wissen. Auf der ersten Sitzung des Stadtelternrates im neuen Jahr stellten Jesko Vogel, Koordinator des Stadtelternrates Limbach-Oberfrohna, und Enrico Fischer, stellvertretender Vorsitzender des Kreiselternrates Zwickau und Elternratsvorsitzender der Gerhart-Hauptmann-Oberschule Limbach-Oberfrohna, die Ergebnisse am Donnerstagabend vor. Insgesamt beteiligten sich 136 Schüler und Eltern an der Umfrage in Online- und Papierform.

„Das größte Problem, das von den Eltern genannt wurde, war die Überfüllung der Busse am Morgen. Damit verbunden waren und sind Abweichungen vom Fahrplan. Zudem wurden zwei Mal im Winter Schüler aus Richtung Kändler wegen Überfüllung stehen gelassen,“ sagt Jesko Vogel. Für den öffentlichen Personennahverkehr ist das eine nicht hinnehmbare Situation, da ein großer Anteil der Mittel durch den Schülerverkehr aufgebracht wird. In einem Fall – Eltern hatten sich mit Problemen bei der Buslinie 254 an den Stadtelternrat gewandt – wurde Jesko Vogel deshalb bereits während der laufenden Umfrage aktiv. Mit einem Teilerfolg: der Einsatz eines größeren Busses wird vorbereitet. Zudem waren die Schüler seither immer pünktlich in der Schule und es wurden auch keine Fahrgäste mehr zurückgelassen.

Besonders kritisch bewerteten sowohl Jesko Vogel als auch Enrico Fischer den Umstand, dass 66 der Befragten, also mehr als zwei Drittel der 96 Teilnehmer der Onlineumfrage, nach dem Unterricht zwischen 20 und 60 Minuten auf einen Bus warten müssen. „Hier müssen die Fahrpläne unbedingt optimiert werden, schließlich ist das Warten in der Schule oder an der Haltestelle verlorene Zeit, die besser für die Erledigung der Hausaufgaben genutzt werden könnte“, machte Jesko Vogel deutlich. Enrico Fischer wies auf ähnliche Probleme am Morgen hin: „Besonders problematisch ist die Situation der Schüler aus Bräunsdorf, die bereits um 6.55 Uhr an der Gerhart-Hauptmann-Oberschule sind“, sagt er. Durch das Engagement der Lehrer werde es zwar ermöglicht, dass die Schüler nach ihrer Ankunft in die Schule gelassen werden. „Das ist aus meiner Sicht aber keine Lösung. Hier muss von Seiten des VMS beziehungsweise des RVE eine Lösung gefunden werden. Eine Ankunft der Schüler um 7.10 Uhr wäre ansprechend“, so Enrico Fischer weiter.

Ebenfalls bedenklich: Fast ein Viertel der Befragten kann die Ganztagesangebote nicht nutzen, weil es keine passende Busverbindung gibt. In den Augen von Enrico Fischer ein unhaltbarer Zustand. „Die Lehrer und freiberuflichen Referenten setzen viel Zeit und Engagement in diese Angebote und sorgen damit nicht nur für ein attraktives Schulleben abseits des Unterrichts, sondern legen auch den Grundstock für die persönliche und berufliche Entwicklung der jungen Leute.“ Der stellvertretende Vorsitzende des Kreiselternrates Zwickau fordert, das die Ganztagesangebote Bestandteil des neuen Sächsischen Schulgesetze werden. „Dann müsste auch der VMS dafür Sorge tragen, dass die Schüler nach dem Unterricht nach Hause kommen“, so Enrico Fischer.

Für die Geschwister-Scholl-Oberschule kristallisierte sich heraus, dass Schüler, Eltern und Lehrer eine Halt des Busses näher an der Schule wünschen würden. Weiter wurde der kurze Zweitabstand zwischen Schulende und Abfahrt in Richtung Hartmannsdorf und das Fehlen eines Gehweges auf Seiten der Tankstelle in Richtung Bushaltestelle Neuteich kritisiert.

An der Online- Umfrage, die zwischen dem 7. September 2014 und dem 31. Januar 2015 stattfand, nahmen 75 Eltern stellvertretend für ihre Kinder und 21 Schüler teil. Die meisten Befragten kamen aus der Pestalozzi-Oberschule (36), der Gerhart-Hauptmann-Oberschule (28) und dem Albert-Schweitzer-Gymnasium (16). Zudem beteiligten sich 40 Schüler und Eltern der Geschwister-Scholl-Oberschule in Papierform an der Umfrage. „Die Teilnahme an der Umfrage war freiwillig und die Ergebnisse sind nicht repräsentativ, sie zeigen aber erstmals verlässlich, wo es konkret Verbesserungsbedarf gibt. Und wie meine Gespräche mit dem VMS gezeigt haben, kann man auch Verbesserungen für die Schüler erreichen, wenn man konkret das Problem benennen kann,“ so Jesko Vogel abschließend.

NACHTRAG VOM 07.02.2015: Die „Freie Presse“ berichtet in ihrer Samstagsausgabe über die Umfrage.