Wie lässt sich die Vorschularbeit verbessern und vereinheitlichen?

Seit Dienstag veröffentlicht der Stadtelternrat Limbach-Oberfrohna an dieser Stelle täglich einen von insgesamt neun Wahlprüfsteinen. Diese sollen interessierten Eltern  im aktuellen Kommunalwahlkampf ein wenig Orientierung bieten.

Entwickelt hat der Stadtelternrat die Wahlprüfsteine nach einem Aufruf an die Eltern, die gefragt waren, was sie in Sachen Schule und Kita in Limbach-Oberfrohna bewegt. Die neun Wahlprüfsteine, fünf für den Kita- und vier für den Schulbereich, wurde am 15. April allen im Stadtrat von Limbach-Oberfrohna vertretenen Parteien geschickt. Bis zum 13. Mai hatten sie Zeit zur Beantwortung.

Hier sind nun die Antworten auf die vierte Frage: Derzeit bestehen im Stadtgebiet deutliche Differenzen in der Vorschularbeit. Wie lässt sich diese verbessern und vereinheitlichen?

  • CDU:
    Die gemeinsame Vorschularbeit ist zentral für die bestmögliche Entwicklung unserer Kinder. Derzeitige Probleme entstehen zum größten Teil durch das Fehlen entsprechender Fachkräfte beziehungsweise deren Überlastung. Wichtig ist deshalb, dass wir in gut ausgebildete Fachkräfte investieren und diese in ihrer sehr anspruchsvollen Arbeit entlasten. Das kann jedoch nur in Zusammenarbeit mit dem Land Sachsen gelingen. Hier muss durch eine attraktivere Ausbildung dafür gesorgt werden, dass mehr Erzieher ausgebildet werden. Zudem müssen wir weiter in die Lebensbedingungen im ländlichen Raum investieren, um Fachpersonal zu uns zu holen. Daneben setzen wir uns weiter dafür ein, dass unsere Erzieher entlastet werden. Dafür ist die bessere Vergütung von Vor- und Nachbereitungszeiten ein erster wichtiger Schritt.


  • Freie Wähler:
    Die Entscheidung, die Vorschularbeit zu schwächen, hat die Landesregierung mit ihrer verfehlten Personalpolitik im Schulbereich zu verantworten. Es ist ein unmöglicher Zustand, alle Probleme auf die kommunale Ebene abzuwälzen. Wir unterstützen aber die Aufrechterhaltung der Vorschularbeit, wo die Kommune und die Träger dazu in der Lage sind.


  • Linke:
    In diesem Zusammenhang ist zu prüfen, ob das Vorschuljahr unmittelbar an die Schulen anzukoppeln ist. Leider gibt es keine einheitlichen Lehrpläne für die Schulen, somit ist es auch schwierig für die KiTas.


  • SPD:
    Die gesetzlichen Grundlagen lassen es nicht zu, dass wir als Stadtrat Einfluss auf die Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer sowie auf die inhaltliche Arbeit in den Kindertagesstätten nehmen können. Dieses ist Aufgabe des Landes und der Träger. Der Freistaat Sachsen hat Handreichungen und Praxishandbücher für pädagogische Fachkräfte in Kindertagesstätten und Grundschulen veröffentlicht. Diese geben Empfehlungen, wie die Übergangsphase von Kita in Grundschule gestalten werden sollte. In der Theorie harmonieren die Inhalte des in Kindertagesstätten umgesetzten sächsischen Bildungsplans mit den Lehrplänen der Grundschule und sind miteinander verzahnt. Fachkräfte aus Kita und Grundschule sollten dabei im fachlichen Dialog miteinander stehen und die Kinder und Eltern als gleichberechtigte Partner*innen einbeziehen. Wie im sächsischen Bildungsplan festgeschrieben, sollen die Institutionen kooperieren und eng zusammenarbeiten, damit der Übergang der Kinder vom Kindergarten in die Schule gut gelingen kann.


  • AfD:
    Hierfür müsste mehr Personal bereit gestellt werden.


  • FDP:
    Man könnte einen ähnlichen Weg wie Auerbach gehen. Auerbach will das Vorschuljahr für alle Kinder vereinheitlichen und sich am Schweizer Modell orientieren. Damit ist klar geregelt, was ein Schulkind können muss.


  • Grüne:
    Um einen Weg zu finden eine gewisse Vereinheitlichung in der Vorschularbeit zu erreichen, bedarf diese Thematik einer tiefergehenden Erörterung mit den Trägern, sonstigen Beteiligten und Interessengruppen. Ein gemeinsamer Leitfaden zur Orientierungkönnte hier ein Ansatz sein.


Die Reihenfolge der Parteien bei der Beantwortung ergibt sich aus deren aktueller Sitzanzahl im Stadtrat Limbach-Oberfrohna, bei gleicher Sitzanzahl erfolgte eine alphabetische Reihenfolge.

Morgen gibt es Antworten auf die Frage: Die derzeit gültige Kitasatzung besteht seit 2005. Sehen Sie Bedarf, diese zu überarbeiten und an die Bedürfnisse der Erziehungsberechtigten anzupassen?

Hier lesen Sie die Antworten zu den Fragen: